Dienstag, 4. September 2012
Frisch gebraut: Berliner Sud
Tja, wenn die Herren Icks und Ox schon keine neuen Biertests hier veröffentlichen, da sie anscheinend, ich kann da nur spekulieren,

a) auf Wein umgestiegen sind
b) aus Zeitmangel keine Zeit mehr haben, Biere in die Mangel zu nehmen
c) keine Leser haben
d) keinen Durst mehr verspüren oder
e) an Leberzirrhose gestorben sind,

dann soll es hier wenigstens eine bierselige Kleinigkeit geben, die uns die Wartezeit bis zur Jubelfeier des Reinheitsgebots versüßen möge; wie ein Hefeweizen an einem Spätsommerabend...

Oder ist gar eine Kombination aus mehreren Ursachen, in welcher Reihenfolge auch immer, die Lösung und am Ende eh e)?

e)-gal. Jedenfalls ein süffig-süffisantes Schmankerl für alle Wissendurstigen: In Berlin braut sich was zusammen (Spiegel Online vom 4.9.2012). Wohl bekomm's!

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Sonntag, 9. Oktober 2011
Gesetzesbrecher 1: Colomba
Auszeit aus Zeitgründen zwischenzeitlich außer Kraft gesetzt. Nach einem kurzzeitigen Auslandsaufenthalt wollen wir unseren geduldigen Lesern einen Re-Import aus Korsika nicht vorenthalten, auch wenn er nicht die strengen Auwahlkriterien erfüllt. Denn korsische Kräuterextrakte haben sich sich neben Hopfen, Malz und Wasser hineingeschmuggelt und das Reinheitsgebot gebrochen. Colomba heißt das Gebräu, das mächtig beeindruckend in der Dreiviertelliterflasche daherkommt. Feierlich machen wir uns am edlen Verschluss zu schaffen, entdrahten und entkorken die Flasche und schreiten zur Tat.



Und in der Tat treffen wir dort auf ein äußerst leckeres Tröpchen. Mild und vollmundig, würzig und ehrlich naturtrüb - wie man es von der Île de la Beauté erwartet. Trotz so viel Gaumenfreuden kommen aber die Durstlöscherqualitäten nicht zu kurz: Rasch rauscht der Corse die Kehlen der Tester herab, bevor sie sich die Geschmackssinne weiter schärfen und in einen wahrhaft rauschenden weiss-roten und zum Abschluss klaren Abend starten.



Eckdaten:

Füllmenge: 0,75l

Behältnis: eine elegante braune Familienvorratsflasche mit einem an Prosecco gemahnenden Verschlusskonzept.

Optik: ein dynamisch silbrig-weißes Etikett. Vielsprachig angepriesenes bier-bierra-beer-cerveza. Die mysteriöse Dame blickt einen eindringlich an und macht eher Angst als Durst.

Drehzahl: 5,0%

Herkunft: Brasserie Pietra, Furiani, Corse

Besonderheiten: ausgezeichnet mit einer Bronzemedaille beim Concours Général Agricole 2008 in Paris

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Samstag, 9. April 2011
16. Schwaben Bräu Meister Pils
Die Ausflüge ins Schwabenländle nehmen kein Ende und die Haltbarkeitsdaten im Nacken begeben wir uns nun zur Verkostung der letzten sozusagen schwarz gebrauten Biere aus der Hopfenhölle zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Heute an der Reihe: das nach den Verkostern und ihrer Crew benannte Meister Pils von Schwabenbräu. Angekündigt wird einem hier vollmundig (klar) ein feinherbes Premium Pils.



Und da haben die Stuttgarter den Mund gar nicht mal zu voll genommen und machen Werbung nahe an der Wirklichkeit in diesem Falle - nur der herstellungstechnische Unterschied zwischen einem Premium Pils und einem Lumpenproletariatsbier erschließt sich den Testern noch nicht ganz. Wie auch immer: Das Bier schmeckt wahrlich feinherb, relativ leicht und luftig, ohne malzige Süffigkeit. Die auf dem Rücketikett zu findende Wortklauberei wie aus dem Standardsetzkasten für durchschnittliches Bier-Etiketten-Sprech hätte es eigentlich nicht nötig gehabt. Plöpp und weg.




Eckdaten:

Füllmenge: 0,5l

Behältnis: die typisch schwäbische "Große mit Bügel" in Braun gehalten. Quasi eine vertikale Stretch-Limo des Ur-Flens.

Optik: dezent geschwungenes Hauptetikett in gefällig-mattem silber-gold Ton. Geschwungene Schnörkelschrift, die doch recht modern und nicht allzu bieder wirkt. Auf der Banderole dann die unvermeidlichen Ausflüge in die Fraktur.

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: Dinkelacker-Schwaben Bräu, Stuttgart

Besonderheiten: Die "Besonderheit" aller Schwabenbiere: der anscheinend als Regional-Legende anerkannte Tettnanger Aromahopfen.

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