Freitag, 27. November 2009
6. Diebels
Diebels sieht erstmal alt(bierisch) und bernsteinfarben aus. Und schmeckt auch so. Irgendwie bitter-herb im Vergleich zu den direkten Bier-Vorgängern. "Premium Altbier". Aha.

Diebels1a

Unangenehm fällt der krasse Salbader auf der Flasche auf, wie Monsieur X. befindet: Inbegriff und Botschafter der Bierkultur einer ganzen Region auch weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus.

Heftig auch die Farbigkeit: Das Etikett ist triefend tiefengrün - und obendrein sechseckig goldumrahmt.

Großer Pluspunkt: die kleine Dosis. Es hätte ja auch Nullfünf sein können. Selbstzweifel befallen die Tester: Ist dies eine würdige Eröffnung der Kronkorkenreihe?

Diebels1b

Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: Beck's-Fläschle in rechtslastig, also braun, schmal

Optik: braunglasig mit tiefgrün-goldenem Etikett

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: 47661 Issum/Niederrhein

Besonderheiten: Seit 1878 - der Hirscheffekt: ein springender Hirsch im Etikett

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Dienstag, 24. November 2009
5. Löschzwerg Würzig
Zwergenbier

Eine Flasche von gnomhafter Physiognomie beherbergt auch heute einen Löschzwerg - einst eine umgangssprachliche Bezeichung für ein kleines, maximal 0,33 Liter großes Bier - heute einfach ein "freches Bier" mit äußerst individuellem Ring-Verschluss. Also denn: Ring und Feuer frei!



Versprochen wird auf dem sehr ansprechenden und irgendwie vorweihnachtlichen Etikett vollmundig und kurz vor einfallslos "ein feinwürziges Lager", hervorgegangen aus "offener Bottichgährung mit eigens gezüchteter Reinzuchthefe". Ein Zuchthausbier also?

Oder doch ein Kölsch? Wie auch immer: Im Ansatz kann es tatsächlich überzeugen, im Abgang hingegen ist es sehr unscheinbar. Herr Ox fazitiert fabelhaft: Wenn es man gelöscht hat, erscheint es doch eher zwergenhaft.



Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: ein recht kompaktes, gedrungenes Fläschchen, artverwandt einem Astra

Optik: braunglasig mit bunt-goldenem Etikett

Drehzahl: 5,2%

Herkunft: Gessertshausen, Brauerei Schimpfle

Besonderheiten: Frauen- und Nichtraucherfreundlicher Öffnungsmechanismus: ein abziehbarer Deckel - eine Art Kronkorken ohne Krone dafür mit Anleihen an die Old-School Verschlüsse von Getränkedosen. Wehrdienstleistende mögen sich bei Verschluss und Flasche an eine putzige Handgranate erinnert fühlen.

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4. Riegeler Landbier
Da zur gewohnten Zeit am gewohnten Ort tatsächlich "der Russe" gekommen war, hat sich das Tester-Duo vertreiben lassen, um sich zur Versöhnung um die Ecke zu bringen und im Eimer zu sein. Dort gab es dann statt einem Schmucker ein schmuckes Riegeler Landbier. Nach einem 0:6 kann man ja schlecht ein Beck's trinken.



Da das Auge mittrinkt, zunächst eine optische Annäherung: Der zunächst klassisch anmutenden Bügelflasche fehlt es etwas an Formgebungswille, das simple gestaltete Etikett versucht mit pompösen, aber sinnfreien Herzen und Ranken die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Gelungen und aufschlussreich jedoch der Text über "einheimische Malzen" die hernach "mild gehopft" wurden. Insgesamt dennoch ein eher biederer Auftritt.

Geschmacklich ist das ganze eine leicht süßlich anmutende Angelegenheit. Es eckt nicht an, bleibt aber auch nicht hängen - und hinterlässt vielmehr bei Ox eine gewisse Ratlosigkeit in Sachen Geschmacksstruktur. Mild im Ansatz, sacht im Abgang und irgendwie so farblos wie das Etikett bunt. Einzig der bei Bedarf zur Verfügung gestellte Krug weiß durch seine martialische Schlichtheit zu überzeugen.




Eckdaten

Füllmenge: 0,5l

Behältnis: eine auf die erhöhte Füllmenge "gestrechte" klassische 0,33 Bügelflasche - das alkoholische Äquivalent zur Strech-Limo

Optik: braunglasig, mit feinem Bügelschwung und kurvenreicher Linienführung zwischen Schulter & Hals

Drehzahl: 5,2%

Herkunft: nein Braustätte: Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Brauerei

Besonderheiten: Zweisprachiges Etikett. Auf Deutsch werden die Qualitäten des Bieres und seiner Herstellung angepriesen, auf Französisch hingegen wird auf dessen negative Wirkung auf ungeborene Biertrinker hingewiesen.

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Sonntag, 15. November 2009
3. Zischke
Im Brauhaus braut sich was zusammen: Zusammen lassen Monsieur X. und mysterox Gebrautes in die Humpen brausen. Und rümpfen diesmal auch die Brauen - um es gleich vorwegzunehmen.

Worum geht es überhaupt? Um Zischke Original Kellerbier oder Kellerbier Original. Naturfrisch & ungefiltert, heißt es auf dem Etikett. Ein durch und durch uriger Biertyp, entfleucht es Herrn Ix. Das sind wir auch, denkt sich Herr Ox.

Zischke 1

Wie sich die Flasche öffnen lässt, ist sensationell: mit einem supersatten Ultra-"Fump" deluxe! Hastenichgesehn! Mit einem Krug bekommen wir das Doppelgedeck serviert. Infrastruktureller Fauxpas: es handelt sich um einen Waldhaus-Krug. Doch das macht gar nix: Ein fieser Trank kann auch nicht dadurch gerettet werde, dass er "atmet", meinen Icks & Ocks from the Socks unisono.

P.S. Danach stand - gegen jede Regel - umfangreich Camino Tinto auf dem spontan geänderten Programm. Der Geschmacksnerven wegen.

Zischke_2


Eckdaten

Füllmenge: 0,5l

Behältnis: sportliche Variante zwischen dünner & dicker brauner Nullfünfer

Optik: braunglasig, mit feinem Bügelschwung und eleganter Linienführung zwischen Schulter & Hals

Drehzahl: 4,8%

Herkunft: Koblenz, Königsbach Brauerei

Besonderheiten: "Flasche bitte unverschlossen zurück", zirpt das Etikett, also die hochdeutsche Varainte der Bölkstoff-Warnung "Tellerlippe"

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