Donnerstag, 3. Dezember 2009
8. Fürstenberg Gold
Eigentlich unfair: In Runde acht schon das zweite Bier aus der fürstlich fürstenbergischen Fürstenberg-Brauerei. Nunja, ein wenig Lokalkolorit sei gestattet - liegt doch der Fürstenberg um die Ecke des Dreisamtals. Auf dem Tisch steht diesmal eines der "modernen" Biere, die sich Gold nennen. Doch ist auch alles lecker, was golden perlt und ist das überhaupt ein Bier?



Als Vollbier wird es auf dem spartanisch-martialisch wohlgestalteten Etikett irgendwo zwischen Sonnengott und Riefenstahl gepriesen. Doch das hat es eigentlich gar nicht nötig, schmeckt es doch durch und durch bierig. Ein wenig milder vielleicht als ein klassisches Pils und mit so(l)zialisationsbedingt eingebildetem zitronigem Ansatz sehr erfrischend. Warten wir also auf den Sommer und die Fußball-WM, dann passt es besser.



Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: schon wieder das schlanke Beck's-Fläschle, diesmal das Sondermodell "Glasnost" sprich farblos-durchsichtig

Optik: glasklar mnit bombastisch strahlendem Gold-Etikett und Papier-Halskrause. Jenseits des Goldes recht frankophile Farbgebung

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: Donaueschingen

Besonderheiten: ähhm, irgendwie keine. Oder doch: für's Gold gab's 2009 den goldenen Preis der DLG

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Dienstag, 1. Dezember 2009
7. Beck's
Vor der Erfindung des Klimawandels, der Political Correctness und der Frühverrentung von Rockstars war es noch möglich, am hellichten Tage, in praller Sonne, mit kaum bekleideten Damen, bei leichtem Seegang, zu sehnsüchtigen Rockschmonzetten einfach ein Bier zu trinken. Ein Beck's natürlich.



Diese Zeiten sind längst vorbei, doch Beck's gibt es immer noch, wenn auch mittlerweile unter den Fittichen von Anheuser Busch - was allerdings nur äußerst dezent auf dem sowieso recht informationsarmen Rück-Etikett eingeräumt wird. Dessen Vorderseite - genau wie die nette silberne Halskrause - ist umso klassisch-gelungener. Ob Beck's die Medaillen-Protzerei nötig hat, ist jedoch Geschmackssache.

So klassich wie das Design ist auch der Geschmack: rundum rund, frisch aber nicht friesisch herb. Ein wenig zu glatt das Ganze. Die internationalen Ambitionen fordern Tribut und hinterlassen einen Nachgeschmack: Beer for the masses.



Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: Beck's-Fläschle halt, in trittinscher Färbung, also grün, schmal

Optik: grünglasig mit weiß-rotem Etikett und silbriger Stanniol-Halskrause

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: Bremen

Besonderheiten: "das" deutsche Bier ist mittlerweile in der Hand von Anheuser-Busch

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Freitag, 27. November 2009
6. Diebels
Diebels sieht erstmal alt(bierisch) und bernsteinfarben aus. Und schmeckt auch so. Irgendwie bitter-herb im Vergleich zu den direkten Bier-Vorgängern. "Premium Altbier". Aha.

Diebels1a

Unangenehm fällt der krasse Salbader auf der Flasche auf, wie Monsieur X. befindet: Inbegriff und Botschafter der Bierkultur einer ganzen Region auch weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus.

Heftig auch die Farbigkeit: Das Etikett ist triefend tiefengrün - und obendrein sechseckig goldumrahmt.

Großer Pluspunkt: die kleine Dosis. Es hätte ja auch Nullfünf sein können. Selbstzweifel befallen die Tester: Ist dies eine würdige Eröffnung der Kronkorkenreihe?

Diebels1b

Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: Beck's-Fläschle in rechtslastig, also braun, schmal

Optik: braunglasig mit tiefgrün-goldenem Etikett

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: 47661 Issum/Niederrhein

Besonderheiten: Seit 1878 - der Hirscheffekt: ein springender Hirsch im Etikett

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