Mittwoch, 16. März 2011
15. Max 5,2
Dieses Bier gibt sich urban, metropolitan, trendy. Max 5,2 oder Max Fünf Komma 2 buchstabiert der Hersteller sein Produkt. Und das soll maximal toll sein, maximal spritzig, maximal trendy, maximal geschmackvoll, maximal maximal eben. Höchstens.

Doch was sagt der Genussmensch? Die Wahrheit liegt in der Hand - und auf der Zunge. Doch, halt!, wir geben zu: Unser Geschmackstest siedelt genau auf der Datumsgrenze zum Konsumieren... Das Bier läuft gerade ab. So wie das Fußballspiel, das im Hintergrund läuft. Frankreich - Uruguay war das.

Schmeckt ein bisschen wie... (siehe unten, letzter Punkt zu Optik). Und äußerlich ist alles zu sehr auf Trend und gegen den Strich gebürstet.

Ach ja, "Purely natural" steht drauf, und das passte irgendwie zum Kick jenes Tages: mau. Das Tröpfchen ist zwischen Beck's Gold & Fosters angesiedelt, in etwas sprudeliger. Schmeckt so, wie ein Ravensburger sich Berlin vorstellt, bekundet Monsieur Max abschließend.

Eckdaten:

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: etwas gedrungener als das normale 0,33er-Fläschle in braunem Gewand

Optik: Die Banderole am Flaschenhals verläuft schräg, was dem Erscheinungsbild dieses flüssigen Herrn Max einen assymetrischen Touch verleiht. Rückenetikett fehlt. Das Getränk, der Inhalt der Flasch', sieht aus wie: Apfelschorle & Corona.

Drehzahl: wie zu erwarten: 5,2%

Herkunft: Brauerei Max Leibinger, Ravensburg

Besonderheiten: SAY [MAEKS] PLEASE!, fordert der Hersteller. We love Max, fügen die Hobbybierologen hinzu. Aber damit ist nicht der Trunk gemeint.

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Mittwoch, 2. März 2011
Auf ein Neues!
Oder auf ein Altes? Ein Alt etwa? Halt, flötet da der Al T. mit seinem Bariton und trifft den richtigen Ton - den der Werbesprache Anno Tabak, wahrscheinlich aus den 1950er oder 60er Jährchen. Und mit dem Biertesten geht's auch weiter - versprochen!



P_R_O_S_I_T!

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Samstag, 25. Dezember 2010
14. Schwaben Bräu Weihnachtsbier
"Oh je du fröhliche" - schon wieder trinken. Ein Weihnachtsbier diesmal, zwei Tage vor dem Heiligen Abend verköstigt - wenn das mal klein Unglück bringt. Äußerlich ist die Flasche hübsch anzusehen und verbreitet eine gewisse, aber nicht zu aufdringliche Weihnachts-Winterstimmung. Gehen wir's an, trinken wir's aus.



Auch der Inhalt weiß zu überzeugen, läßt die Glöckchen klingeln, nach einem obligatorischen satten und durstig machenden Fump selbstverständlich. Sehr süffig das Ganze, für ein Weihnachtsbier auch nicht zu würzig, kein Zimt-Spekulation-Sonstwas-Schnickschnack und auch nicht zu schwer. Bei der Sichtprobe im Glas entpuppt es sich als amber-bernsteinfarbene Schönheit. Nachdem minderjährige und schwangere Frauen den Saal verlassen haben, stand als Zeuge im Stall neben Ox und Icksel nur Jo Seph zur Verfügung.



Eckdaten:

Füllmenge: 0,5l

Behältnis: klassische große - nach oxscher Diktion - feist-rustikale Bügelflasche in unaufgeregt braunem Gewand

Optik: gediegenes Etikett in Blau-Gold, kleinere Applikationen in Winter-Schnee Dekor. Schön und feierlich anzusehen und auch bis hinauf in das Halsetikett schlüssig im zurückhaltenden Design

Drehzahl: mit Feiertagszuschlag: 5,5%

Herkunft: Dinkelacker-Schwaben Bräu, Stuttgart

Besonderheiten: n Weihnachtsbier halt

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13. Schussenrieder Pils
Ein Spitzen-Bier vom Land hergestellt in einer Erlebnisbrauerei weckt hier große Erwartungen wirft aber auch grundlegende Fragen auf. Zunächst nach dem Erlebnischarakter einer Brauerei. Wenn sich das auf das total spannende Abzieh-Rücketikett mit Gewinnspiel oder das 1. Bierkrugmuseum bezieht, dann haben wir es wohl mit einem eher schwäbischen Erlebnisbegriff zu tun.



Gebraut jedenfalls wird es mit Wissen, Erfahrung und Handwerkskunst - das ist beruhigend. Diese Hard-Skills jedoch werden verbunden mit Soft-Skills wie Lebensfreude und Humor. Ah, ja, das wirft die nächsten Fragen auf. Ffffummmmp. Kommen wir zum Inhalt. Und der enttäuscht leider herb. Das Lachen vergeht einem ab dem ersten Schluck. Humor scheint sich schlecht in Flaschen füllen zu lassen. Vorne sehr malzig, in der Mitte dann schon schmal und bitter und im Abgang sehr nachhaltig metallisch. Das Aussage Mensch, lauft des guet na erweist sich als Etikettenschindel, die verflixte 13 wird ihrem schlechten Ruf gerecht und schickt das Schussenrieder Pils gegen Ziscke in den Abstiegskampf.



Eckdaten

Füllmenge: 0,33l

Behältnis: ein bislang ungesehenes Exemplar: eine kleine Bügelflasche aber von überaus schlanker und großer Gestalt. Ein schwungvoller Hals, Türmen von Eiffel nicht unähnlich, doch verunziert vom recht massiven Standard-Bügelflaschen-Kopf.

Optik: braunglasig mit dezentem und in braun-gold Tönen gehaltenen Etikett. Düster. 50er-Jahre. Nicht sehr ansprechend.

Drehzahl: 4,9%

Herkunft: Bad Schussenried, Schussenrieder Erlebnisbrauerei

Besonderheiten: siehe Herkunft.
Desweiteren: Nicht nur wie anderswo die Bügelflasche wird angepriesen, sondern auch das Bügel-Pils. Nur beim Bügeln zu verkosten? Oder gar ins Dampfbügeleisen füllen?

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